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Museen als Spiegel und Reflexionsbild der Gesellschaft

Die Verwendung des Outreach-Begriffs in Deutschland erfolgt derzeit – je nachdem in welche Richtung das Verständnis tendiert – als Marketinginstrument oder als aufsuchende Kulturarbeit. Jedoch sind beide Aspekte nicht voneinander zu trennen. Outreach ist ganzheitlich zu verstehen. An der Universität Freiburg gibt es den museOn-Kurs "Outreach für Museen verankern", der einmal jährlich angeboten wird.
Museen als Spiegel und Reflexionsbild der Gesellschaft

Outreach-Formate (aus: Museen und Outreach, 2018)

In dem Buch "Museen und Outreach - Outreach als strategisches Diversity-Instrument" von Ivana Scharf,  Dagmar Wunderlich und  Julia Heisig werden Grundlagen und konkrete Handlungsempfehlungen zur Planung und Umsetzung einer Outreach-Strategie erläutert und Empfehlungen für kulturpolitische Rahmenbedingungen gegeben. Es richtet sich an alle Bereiche des Kulturmanagements. An der Universität Freiburg gibt es den museOn Kurs "Outreach für Museen verankern", der einmal jährlich unter der Leitung von Sonja Thiel und Ivana Scharf angeboten wird.

Outreach beschreibt  auch eine bestimmte Organisationskultur im Umgang mit neuen, bisher ausgeschlossenen Besuchergruppen. Immer häufiger wird Outreach in Zusammenhang mit der Erhöhung von Zugangschancen als Konzept gegen soziale Ausgrenzung und Benachteiligung gesehen sowie als Initiierungstool von Change-Management-Prozessen.

Die eigene Praxiserfahrung, Auswertung von Praxisbeispielen sowie die Literaturrecherche bestätigen die Erkenntnis, dass Outreach nur dann eine strukturelle Veränderung der Diversität im Museumspublikum bewirken kann, wenn Outreach als wechselseitiger und organisationsentwickelnder Prozess verstanden wird.

Daher haben die Autorinnen die erste von Scharf 2010 veröffentlichte Definition weiterentwickelt:

„Outreach ist ein systematischer Prozess, bei dem die Kulturinstitution strategische Maßnahmen abteilungsübergreifend plant, durchführt und evaluiert, um Gesellschaftsgruppen einzubeziehen, die das Kulturangebot aus unterschiedlichen Gründen nicht eigeninitiativ wahrnehmen. Dieser Prozess bewirkt eine Veränderung in der Haltung der Institution, der Diversität des Personals, ihrer Programmgestaltung und Kommunikation. Ziel ist eine diversere, die Gesellschaft widerspiegelnde Besucherschaft.“ (Scharf/Wunderlich/Heisig 2017).

Outreach ist – damit sind die Autorinnen mit ihrer Erfahrung nicht allein – immer dann langfristig erfolgreich, wenn dadurch Veränderungsprozesse innerhalb der Organisation bewirkt werden. Diese Sichtweise deckt sich mit der Aussage von Kamel, „vom Outreach zum Inreach“ (Kamel 2013: 92). Demnach müssen die Museen sich selbst „als Institution zum Spiegel- und Reflexionsbild der Gesellschaft erklären“ (ebd.: 96).

Sie bezieht sich dabei auf einen Diversitätsbegriff, der eine größere Binnendifferenzierung des Begriffs beinhaltet. 

Outreach bewegt sich im Kontext von drei Strategien, integriert Elemente von diesen und geht daher in der Gesamtheit über sie hinaus: Audience Development, Partizipation und soziale Inklusion.

 

https://www.suedwissen.de/kurse/outreach-in-museen-verankern/ 

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