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Neuer Ausbildungsweg für Psychotherapie geplant

Vor 20 Jahren wurden das Psychotherapeutengesetz verabschiedet, nach dem Psychotherapien im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung von Psycholog/inn/en gegeben werden dürfen. Nun steht eine Reform der Psychotherapeutenausbildung bevor, bei der ein Studiengang für Psychotherapie entstehen wird, sodass also Psychotherapie ein eigenes Studienfach werden soll.

Häufig werden wir bereits danach gefragt. Wenn das Gesetz kommt, werden die bisher üblichen Weiterbildungen als Vorbereitung der staatlichen Approbation damit mittelfristig entfallen. Vorteil: Da Absolvent/inn/en die Approbation dann möglicherweise zukünftig direkt nach dem Studium erhalten, könnten sie erstmals sozialversicherungspflichtig beschäftigt und vergütet werden und damit einen ähnlichen Status erhalten wie die Facharztweiterbildung.

Zur Zeit gültige Ausbildungswege 

Bisher gibt es einerseits gibt es die Ärztlichen Psychotherapeuten, die Medizin studiert und danach einen entsprechenden Facharzt gemacht haben. Für diese Berufsgruppe ändert sich durch das neue Gesetz nichts.

Für alle Therapeutinnen und Therapeuten ohne Medizinstudium konnte bisher nach dem fünfjährigen Psychologiestudium noch eine mindestens dreijährige Ausbildung zum Psychotherapeuten angeschlossen werden, um sich Psychologischer Psychotherapeut zu nennen. Und auch Pädagogik-Studierenden stand bis jetzt der Psychotherapeuten-Weg offen. Sie können nach ihrem Studium die Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten machen. 

Aufgrund der kritischen Auswirkungen der starken Autonomie der Hochschulen im Bachelor-Master-System wird jetzt ein einheitlicher Studiengang vorgeschlagen. Im Januar präsentierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Gesetzentwurf zur Reform der Psychotherapeutenausbildung. Seit Ende Februar 2019 liegt das Gesetz als Kabinettsentwurf vor und soll noch dieses Jahr beschlossen werden, auch der Bundesrat muss zustimmen.

Zukünftiges Modell

Der neue Ausbildungsweg wird ein fünfjähriges Hochschulstudium vorsehen: drei Jahre Bachelor, dann zwei Jahre Master, der mit der Staatsprüfung abschließt. Bei Bestehen erfolgt die psychotherapeutische Approbation.

Anschließend folgt eine Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich. In dieser Zeit können die Absolventen bereits Patient/inn/en behandeln und die Leistungen können von den Krankenkassen vergütet werden.

Während der Weiterbildung erfolgt auch die Spezialisierung, etwa zum Fachpsychotherapeuten/-therapeutin für Erwachsene oder für Kinder und Jugendliche. Außerdem legen die Absolventen sich erst dann auf ein psychotherapeutisches Verfahren fest, zum Beispiel die Verhaltenstherapie.


Information bei: Dr. Yvonne Ziegler, Studienfachberaterin Psychologie

Koordinatorin WVF-Nachwuchsförderungsprogramm

Universität Freiburg / Institut für Psychologie Engelbergerstr. 41 / Raum 2038

79085 Freiburg

Tel.: +49 (0)761 203-3000

Sprechstunde im Semester: Mo 9-12 Uhr und Mi 9:15-10:15 Uhr Sprechstunde in der vorlesungsfreien Zeit: mittwochs 9:30-11:30 Uhr

E-Mail: yvonne.ziegler@psychologie.uni-freiburg.de


Aktuelle postgraduale Weiterbildungen im Bereich Psychotherapie

Die Uni Freiburg bietet in den Ausbildungsinstituten zahlreiche Weiterbildungen nach dem bisherigen Modell an, die bis auf Weiteres gültig sind: 

Verhaltenstherapie

Psychoanalyse und Tiefenpsychologie

Kinder- und Jugendlichentherapie

Systemische Paar- und Familientherapie